25 Jahre UN-Kinderrechtskonvention

20.11.2014

Kultusminister Professor Lorz feiert mit der Goetheschule

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Anlässlich des 25-jährigen Bestehens der UN-Kinderrechtskonvention hat der Hessische Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz heute die Goetheschule besucht. Die Grundschule ist seit 2010 Mitglied im Netzwerk der Modellschulen für Kinderrechte im Rhein-Main-Gebiet. „Die Verabschiedung der UN-Kinderrechtskonvention vor 25 Jahren war ein entscheidender Schritt für die weltweite Beachtung von Kinderrechten“, erklärte Kultusminister Lorz bei seinem Besuch an der Biebricher Goetheschule. Mit der Unterzeichnung habe auch Deutschland eine wegweisende Werteentscheidung getroffen.

Zentrale Idee und Ziel der Konvention sei es, das Kindeswohl bei allen Entscheidungsprozessen, die die Belange von Kindern betreffen, vorrangig zu berücksichtigen. „Wir wollen auch in unserem Land alles dafür tun, dass das Wohl der Kinder zum vorrangigen Maßstab für politisches und gesellschaftliches Handeln wird“, so der Minister. Hessen habe die Kinderrechte 2011 in den ‚Hessischen Referenzrahmen Schulqualität‘ aufgenommen und sie damit als Qualitätsmerkmal guter Schulen anerkannt.

Die interkulturelle Arbeit an der Goetheschule, der qualifizierte Unterricht und die vielen außerschulischen Aktivitäten werden von den Bürgerinnen und Bürgern aus Biebrich sehr geschätzt. An der Schule ist ein gut verzahntes Konzept demokratischer Mitbestimmungsstrukturen entstanden. So übernehmen die Kinder an zahlreichen Stellen Verantwortung und Aufgaben: In der AG Schiri werden beispielsweise selbst Regeln für den ‚Fußballkäfig‘ auf dem Pausenhof aufgestellt und diese auch überwacht. Die Ausbildung zu Streitschlichtern und Mitarbeit bei der Konfliktbearbeitung gehören genauso dazu wie die Mitwirkung an der inhaltlichen Ausgestaltung der Erziehungsvereinbarung oder auch die eigenständige Planung und Teilnahme am Stadtteilfest.

Kultusminister Lorz konnte sich bei einem Rundgang durch die Schule von den vielfältigen Aktivitäten der Schule in Bezug auf Kinderrechte überzeugen: „Die ‚Spielstraßenaktion‘ und der Klassenrat‘ sind für mich zwei ganz konkrete Projekte, die Kinderrechte für die Schülerinnen und Schüler im Alltag begreifbar machen. Ich bin sehr beeindruckt von dem Engagement der Lehrerinnen und Lehrer, aber auch von der Begeisterung der Jungen und Mädchen, die von ihren Projekten erzählen“, erklärte Lorz. „Das zeigt, dass die Goetheschule beim Thema Kinderrechte und ihrer Vermittlung in den Schulalltag auf dem richtigen Weg ist.“

Bereits 2010 hatte der Verein Makista (Macht Kinder stark für Demokratie e.V.) mit maßgeblicher Unterstützung der Ann-Kathrin-Linsenhoff-UNICEF-Stiftung und von UNICEF Deutschland das Pilotprojekt „Modellschul-Netzwerk für Kinderrechte Rhein-Main“ initiiert. Ziel ist es, ein Schulnetzwerk für Kinderrechte in Hessen aufzubauen und dazu beizutragen, dass alle an Schule Beteiligten und vor allem die Schülerinnen und Schüler die Kinderrechte kennenlernen und die Kinderrechte in den Schulalltag integriert werden. Die nachhaltige Struktur einer demokratischen Schulkultur an den Modellschulen sowie Fortbildungsreihen für interessierte Schulen setzen darüber hinaus Impulse für die Ausweitung und Weiterentwicklung des Netzwerks. Unterstützung erfährt das Netzwerk u.a. durch das Projekt „Gewaltprävention und Demokratielernen“ des Hessischen Kultusministeriums.
Weitere Informationen finden Sie dazu auf der Internetseite www.kinderrechteschulen.de.

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Hintergrund: 25 Jahre UN-Kinderrechtskonvention

UNICEF Deutschland und der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung hatten Schulen im ganzen Land dazu aufgerufen, unter dem Motto „Ich hab immer Rechte“ am Aktionstag Kinderrechte teilzunehmen. Am 20. November 1989 war die UN-Kinderrechtskonvention von der Generalversammlung der Vereinten Nationen angenommen worden. Mit dem Inkrafttreten des Übereinkommens in Deutschland, erhielt jeder Mensch unter 18 Jahre verbriefte Rechte – darunter das Recht auf Bildung, auf Schutz vor Missbrauch und Gewalt, das Recht auf besonderen Schutz im Krieg und auf der Flucht und das Recht auf Achtung seines Privatlebens und seiner Würde. Keine andere internationale Konvention hat weltweit so große Unterstützung erfahren – alle Staaten mit Ausnahme von Somalia, Südsudan und den USA haben die Konvention ratifiziert.

Links:
Weitere Informationen auf der Internetseite der Modellschulen für Kinderrechte

Lesen Sie zu dem Besuch des Hessischen Kultusministers an der Goetheschule anlässlich des 25-jährigen Bestehens der UN-Kinderrechtskonvention auch den

Artikel in der Frankfurter Rundschau vom 12.12.2014